BRD
Video, color, sound, 25 mins, 2003
Der Stadtraum, seine Dynamik und deren Ästhetisierung bilden ein ganz wesentliches Leitmotiv deutscher Modernisierungsgeschichte. Der Film BRD betrachtet anhand einer Reise durch einige im 2. Weltkrieg besonders stark zerstörten Städte und ihrer Einzugsgebiete jene Landschaften, die für das spezielle Klima des westdeutschen Kapitalismus stehen.
DDR
Video, color, sound, 28 mins, 2005
Im Zentrum der Videoarbeit DDR steht die Frage nach den Verschiebungen und Veränderungen, die sich in den städtischen Ballungsgebieten des ehemaligen Ostens durch den Systemwechsel von 1989 ergeben haben. Anhand einer filmischen Reise durch besonders exponierte Orte des ost- deutschen Städtebaus (Berlin, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Hoyerswerda, Eisenhüttenstadt, Schwedt,...) wird überprüft, wie sich die kapitalistische Überformung der ehemals sozialistischen Räume ausgewirkt hat. Es wer- den dabei aber nicht nur architektonische Formensprachen zweier unter- schiedlicher Ideologien gegenübergestellt, sondern mit dokumentarischen Mitteln kapitalistische Raumproduktion und Repräsentationspolitik unter- sucht.
Die Architektur des Funktionalismus gibt eine spezifische materielle Struktur vor. Das einzelne Individuum erschafft und reproduziert die Wahrnehmung dieser Strukturen durch die Routine seines alltäglichen Handelns. Die Konstitution von Raum entsteht dabei aus unterschiedli- chen Positionen - der Firmenchef eines Bürohochhauses nimmt eine andere Position ein als ein Angestellter - trotzdem akzeptieren sie beide die institutionalisierte An(Ordnung). Hierbei werden auch Machtver- hältnisse ausgehandelt. Die Individuen - ganz im Sinne der Analyse von Michel Foucault - erhalten dabei die Macht selbst aufrecht, da sie Subjekt und Objekt ihrer eigenen Disziplinierung sind. So gesehen ist die Geschichte der Wahrnehmung von Räumen eng verknüpft mit den Praktiken der Macht. Die architektonischen Vorgaben - die in diesem Falle aus dem Geist des Funktionalismus stammen - schreibt sich in die Körper der Menschen ein, da diese sie aktiv reproduzieren.
Erk Schilder